In der Elektrokonstruktion haben vorkonfektionierte Kabel die Montageprozesse mit ihrer Plug-and-Play-Funktionalität revolutioniert und die Effizienz erheblich gesteigert sowie die Projektlaufzeiten verkürzt. Um die Vorteile vorkonfektionierter Kabel in der EPLAN-Software voll auszuschöpfen und potenzielle Konstruktionsfehler zu vermeiden, ist jedoch eine korrekte Konfiguration unerlässlich. Dieser Artikel befasst sich mit den wichtigsten Aspekten der Konfiguration vorkonfektionierter Kabel in EPLAN und befähigt Ingenieure, dieses leistungsstarke Werkzeug effektiv zu nutzen.
Stellen Sie sich ein Hochdruck-Projektszenario vor, in dem jede Minute zählt. Die herkömmliche Kabelinstallation – die vor Ort Schneiden, Abisolieren und Crimpen erfordert – ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Vorkonfektionierte Kabel vereinfachen den Prozess, ähnlich wie Legosteine, mit anschlussfertigen Lösungen, wodurch die Arbeitskosten und die Installationszeit drastisch reduziert werden. Aber diese Effizienz hängt von der Beherrschung ihrer Konfiguration in EPLAN ab.
Diese Eigenschaft (ID 20621) ist zentral für die Konfiguration vorkonfektionierter Kabel. Wenn sie aktiviert ist, umgeht EPLAN das Kabel selbst und zeigt direkt die angeschlossenen Betriebsmittel als Quelle und Ziel an, wenn Kabelpfade ermittelt und ausgegeben werden. Dies gewährleistet Klarheit bei der Visualisierung der Verbindungsbeziehungen des Kabels.
Hinweis: Diese Eigenschaft wirkt sich nur auf die Anzeige in Kabel-, Klemmen- und Stecker-Editordialogen sowie in Navigatoren aus. Sie ändert nicht die Eigenschaften der Kabel oder Stecker selbst.
Diese Projekteinstellung stellt sicher, dass Verbindungen an Stiftanschlussstellen als direkte Verbindungen behandelt werden. Dies bedeutet, dass die Verbindung zwischen einem Betriebsmittelanschluss und dem Anschluss eines Kabelstifts als direkte Verbindung klassifiziert wird. Direkte Verbindungen werden in Schaltplänen in einer bestimmten Farbe angezeigt, nicht nummeriert und nicht gemäß den EPLAN 510-Layer-Einstellungen (für interne/direkte Verbindungen) geroutet.
Das Verständnis direkter Verbindungen ist entscheidend: Sie stellen physische Verbindungen zwischen Anschlusspunkten dar, ohne die detaillierte Routing und Nummerierung, die auf Standardverbindungen angewendet werden. Dies vereinfacht Schaltpläne und eliminiert unnötige Verbindungsdetails für vorkonfektionierte Kabel.
EPLAN unterstützt die Verwaltung von Stift- und Buchsenkontakten nicht als kombinierte Funktionen für vorkonfektionierte Kabel. Da vorkonfektionierte Kabel mit vordefinierten Steckern (mit festen Geschlechtsattributen) geliefert werden, ist eine zusätzliche Verwaltung in EPLAN unnötig.
Die wahre Stärke vorkonfektionierter Kabel liegt in ihrer Standardisierung und Wiederverwendbarkeit. Die Artikelverwaltung von EPLAN ermöglicht es Ingenieuren, diese Kabel zu erstellen und zu konfigurieren, um sie einfach in Projekten einzusetzen. So geht's:
Beginnen Sie mit der Erstellung eines Moduls und wählen Sie in der Eigenschaft "Produktgruppierung" "Elektrotechnik > Kabel > Vorkonfektioniert" aus. Dadurch wird das Modul als vorkonfektioniertes Kabel identifiziert.
Definieren Sie das Kabel und seine Stecker, indem Sie Funktionstemplate hinzufügen. Fügen Sie beispielsweise ein Template "Kabeldefinition" und drei Templates "Leiter/Ader" hinzu. Füllen Sie diese mit Kabelspezifikationen wie Farb-/Nummerncodierung und Querschnittsfläche/Durchmesser aus.
Fügen Sie auf der Registerkarte "Modul" ein oder zwei Steckerartikel hinzu. Einlagige Kabel benötigen einen Stecker; zweilagige Kabel benötigen zwei. Klicken Sie auf "Neu" und wählen Sie dann den Artikel in der Spalte "Artikelnummer" aus.
Hinweis: Geben Sie für Modulartikel immer eine BMK oder BMK-ID zur Identifizierung ein.
Markieren Sie in der Artikelverwaltungsstruktur das Modul und wählen Sie im Kontextmenü "Funktionstemplate zusammenfassen" aus. Dadurch werden die Steckerfunktionstemplate als Unterartikel unter dem Modul zusammengefasst, sortiert unter den Kabelfunktionstemplate.
Wenn kein Kabeldefinitionstemplate vorhanden ist, fügt EPLAN es automatisch als Gruppierungselement des Moduls hinzu und platziert es zuerst in der Funktionstemplate-Liste.
Ordnen Sie auf der Registerkarte "Funktionstemplate" Stifte Kabelanschlüssen zu. Bei einlagigen Kabeln erfolgen die Zuordnungen in der Spalte "Leiteranfang"; zweilagige Kabel erfordern Zuordnungen in den Spalten "Leiteranfang" und "Leiterende".
Einlagige Kabel verfügen typischerweise über einen Stecker an einem Ende, während zweilagige Kabel an beiden Enden Stecker haben.
Stift-zu-Leiter-Zuordnungen können mit folgenden Methoden angegeben werden:
Verwenden Sie den Prüflauf der Meldungsklasse 501 (Artikel) 501039, um die Zuordnungen zu validieren. Diese Prüfung identifiziert vorkonfektionierte Kabel mit ungültigen Stiftzuordnungen in der Artikelverwaltung.
Vorkonfektionierte Kabelstecker können verschraubt oder gelötet sein. Aktivieren Sie für gelötete Stecker die Artikeleigenschaft "In Stückliste unterdrücken". Dadurch wird der Artikel aus Stücklisten-Navigatoren, Berichten und Fertigungsdatenschnittstellen ausgeschlossen, sodass nur das Modul in den Ausgaben angezeigt wird.
Die Beherrschung der Konfiguration vorkonfektionierter Kabel in EPLAN rationalisiert die Konstruktionsabläufe, minimiert Fehler und beschleunigt die Projektabwicklung. Durch die Nutzung der Artikelverwaltungsfunktionen von EPLAN und die Standardisierung der Verwendung vorkonfektionierter Kabel können Ingenieure erhebliche Effizienzsteigerungen in der Elektrokonstruktion erzielen.
Ansprechpartner: Mr. Bai
Telefon: +8619829885532